Die authentischen Ahadith, die zum Gehorsam gegenüber der Ahl-ul-Bayt verpflichten Hadith über die beiden gewichtigen Dinge Allahs Gesandter (s.) sprach: "O ihr Leute! Ich hinterlasse euch etwas, an dem ihr festhalten sollt, damit ihr nicht in die Irre geht: Allahs Buch und meine Nachkommenschaft, die Ahl-ul-Bayt!" "Bald wird der Bote meines Herrn zu mir kommen, und ich werde ihm antworten, und wahrlich, ich hinterlasse euch die zwei gewichtigen Dinge: Das erste von beiden ist Allahs Buch mit der Rechtleitung und Erleuchtung darin. Und meine Ahl-ul-Bayt! Ich ermahne euch bei Allah an meine Ahl-ul-Bayt! Ich ermahne euch bei Allah an meine Ahl-ul-Bayt! Ich ermahne euch bei Allah an meine Ahl-ul-Bayt! (Sahih Muslim, Kap. "Die Vorzüge von Ali Ibn Abi Talib", B. 5, S. 122; Sahih al-Tirmizi, B. 5, S. 328; al-Mustadrak von al-Hakim, B. 3, S. 148; al-Musnad von Imam Ahmad Ibn Hanbal, B. 3, S. 17) Wenn wir uns mit diesem edlen Ausspruch, der ja in den Sahih-Werken der Ahl al-Sunna wa al-Jamaa erwähnt wird, eingehender beschäftigen, entdecken wir, das die Schi'iten die Einzigen sind, die die beiden gewichtigen Dinge, Allahs Buch und die reine, prophetische Nachkommenschaft, befolgen, während die Sunniten Omars Spruch: Allahs Buch genügt uns" befolgen. Hätten sie dabei nur Allahs Buch ohne eigenwillige Umdeutungen befolgt! Denn wenn schon Omar selbst die Bedeutung von al-Kalala und den Vers über die rituelle Trockenwaschung Tayammum und viele andere Gebote nicht kannte, was soll man danach von jemandem erwarten, der nach ihm auf die Welt kam und ihn ohne selbständige Meinungsfindung nachahmte oder den Qur'an nach eigenem Verständnis interpretierte? Natürlich antwortet man mir mit dem bei ihnen kursierenden Ausspruch: "Ich hinterlasse euch Allahs Buch und meine Sunna (Tradition)." (Muslim, al-Nesai, al-Tirmizi, Ibn Maja und Abu Dawud erwähnen in ihren Hadith- und Sunan-Werken diesen Ausspruch mit dem Wortlaut "Allahs Buch und meine Nachkommenschaft" mitsamt einer Überliefererkette, die auf Allahs Gesandten (s.) zurückgeht. Mit dem Wortlaut "...und meine Sunna" taucht es in keinem der sechs Sahih-Werke auf sondern nur in al-Mawatta von Imam Malik jedoch ohne lückenlose Überliefererkette. Von ihm schrieben dann manche Gelehrte wie al-Tabari und Ibn Hisham ab ebenfalls ohne lückenlose Überliefererkette wie bei Malik) Falls diese Version des Hadiths authentisch sein sollte, so ist sie es jedenfalls in ihrer inhaltlichen Bedeutung, da "Nachkommenschaft" in der vorausgegangenen Version dieser Überlieferung bedeutet, sich an seine (s.) Ahl-ul-Bayt zu wenden, damit durch sie einerseits "seine Sunna" gelehrt werde, indem sie die Ahadith in ihrer authentischen Form vermitteln, da Gott sie laut Qur'an von jeglicher Lüge gereinigt hat, und andererseits die Auslegungen und Absichten der jeweiligen Aussprüche zu erläutern, weil der Qur'an allein zur Rechtleitung nicht ausreicht, denn es gibt zahlreiche Gruppen, die anhand des Qur'ans argumentieren und sich dennoch auf dem Irrweg befinden wie auch der Prophet (s.) sagte: "Wieviel Qur'an-Leser es gibt, die der Qur'an verflucht!" Gottes Buch kann nicht sprechen und trägt unterschiedliche Bedeutungen. Es beinhaltet offenkundige und mehrdeutige Verse, und um ihn richtig verstehen zu können, muss man sich an diejenigen wenden, die laut Qur'an mit dem Wissen "verwurzelt" sind, nämlich an die Ahl-ul-Bayt gemäß der prophetischen Auslegung dieses Verses. Deshalb greifen die Schi'iten bei jeder Gelegenheit auf die Lehren der unfehlbaren Imame der Ahl-ul-Bayt des Propheten (s.) zurück und praktizieren den Ijtihad nur in Fällen, zu denen keine entsprechenden Überlieferungen existieren. Wir hingegen beschränken uns auf die Sahaba, wenn es um die Auslegung des Qur'ans oder der Sunna geht. Wir haben jedoch bereits so manches über die Sahaba und ihre Taten erfahren und wie sie in Befolgung ihrer eigenen Vorstellungen hunderte Male den qur'anischen Texten zum Trotze Ijtihad praktizierten, wodurch sie endgültig ihre Vertrauenswürdigkeit verloren haben. Wenn wir unsere Gelehrten fragen, wessen Sunna sie denn befolgen, antworten sie mit Entschlossenheit: "Die Sunna des Gesandten Allahs! Doch die historischen Fakten stimmen nicht mit dieser Aussage überein. Sie selbst überliefern vom Gesandten Allahs (s.), dass er sagte: Ihr seid an meine Sunna und die Sunna der Rechtgeleiteten Kalifen nach mir gebunden! Haltet euch strikt daran!" Folglich handelt es sich bei der von ihnen befolgten Sunna meistens um die der "Rechtgeleiteten Kalifen", und sogar die Traditionen des Gesandten (s.) werden bei ihnen von eben jenen "Rechtgeleiteten Kalifen" überliefert. Dies, obwohl wir in den Sahih-Werken lesen, dass der Prophet (s.) das Aufschreiben seiner Traditionen untersagt hatte, damit sie sich nicht mit dem Qur'an vermischen. Dasselbe taten Abu Bakr und Omar während ihrer Kalifatszeit. Somit erübrigt sich die Frage nach: "Ich hinterlasse euch meine Sunna!" Was ich zu diesem Thema an Beispielen aufgeführt habe das, was ich nicht aufgeführt habe, ist ein Vielfaches davon -, reicht aus, diese Version des Ausspruches zu widerlegen, da Abu Bakr, Omar und Osman in ihrer Sunna oftmals der Sunna des Propheten (s.) widersprachen, wie man sieht. So war der erste Vorfall, der sich unmittelbar nach dem Tode des Gesandten Allahs (s.) ereignete und von der Ahl al-Sunna wa al-Jamaa und den Historikern festgehalten wurde, Fatimas Auseinandersetzung mit Abu Bakr, bei der er mit folgendem Ausspruch argumentierte: "Wir, die Propheten, hinterlassen keine Erbschaft. Was wir hinterlassen ist öffentliches Eigentum." Fatima al-Zahra bewies mit Hilfe des Qur'ans, dass es sich bei diesem Ausspruch um eine Fälschung handelte, und widerlegte ihn. Dann erklärte sie Abu Bakr, dass ihr Vater (s.) dem Qur'an, den Allah ihm offenbart hatte, niemals widersprochen hätte, denn Er spricht darin: Allah verlangt von euch, dass ihr euren Kindern ein Testament hinterlasst den männlichen und den weiblichen ihren Anteil. (Sure al-Nisa (4), Vers 11) Dieser Vers ist allgemein gültig und an Propheten und Nichtpropheten gleichermaßen gerichtet. Dann argumentierte Fatima noch mit diesem Vers: Und Salomon beerbte David. (Sure al-Naml (28), Vers 16) Beide, Salomon und David, waren Propheten. Und der Vers: Und schenke mir einen Nächstverwandten, der von mir und von Jakobs Sippe erben soll! Und lass ihn, o Herr, Dir wohlgefällig sein! (Sure Maryam (19), Verse 5 u. 6) Der zweite Vorfall, der sich mit Abu Bakr in den ersten Tagen seines Kalifats ereignete und von sunnitischen Historikern dokumentiert worden ist, war seine Meinungsverschiedenheit mit dem ihm am nächsten stehenden Menschen, Omar Ibn al-Khattab. Dieser Vorfall resultierte darin, dass er sich entschloss, einen Krieg gegen jene zu führen, die sich geweigert hatten, die Almosensteuer an ihn zu entrichten, obwohl Omar versuchte, ihn davon abzuhalten, sie töten zu lassen, indem er sagte, er habe Allahs Gesandten (s.) sagen gehört: "Mir ist befohlen worden, mit den Menschen so lange Krieg zu führen, bis sie sagen: Es gibt keine Gottheit außer Allah, und Muhammad ist Sein Gesandter. Und wer dies sagt, dessen Besitz und Leben sind vor mir sicher, und seine Rechenschaft wird er vor Allah ablegen müssen." Auch in Sahih Muslim finden wir Entsprechendes: Als Allahs Gesandter (s.) am Tage der Eroberung von Khaybar Ali die Flagge gab, sagte Ali: O Gesandter Allahs, bis zu welchem Maß soll ich gegen sie kämpfen? Er (s.) sagte: Bekämpfe sie, bis sie bezeugen, dass es keine Gottheit gibt außer Allah und dass Muhammad Allahs Gesandter ist. Und wenn sie dies tun, schützen sie damit ihr Leben und ihre Besitztümer vor dir außer dem, worauf Anspruch besteht, und ihre Rechenschaft werden sie vor Allah ablegen müssen" (Sahih Muslim, B. 8, S. 51, Kap. "der Glaube"). Abu Bakr hingegen ließ sich von diesem Hadith nicht überzeugen und sagte: Bei Allah! Ich werde jeden bekämpfen, der zwischen Gebet und Almosensteuer einen Unterschied macht, denn die Almosensteuer ist ein Anspruch auf Besitztum!" Er sagte weiterhin: Bei Allah! Wenn sie sich nur weigern, mir einen Iqal (Ein Band, das zum Festbinden des Kopftuches dient) auszuhändigen, den sie an Allahs Gesandten auszuhändigen pflegten, dann bekämpfe ich sie sogar deswegen!" Dies überzeugte schließlich Omar Ibn al-Khattab, weshalb er sagte: Mir war nicht bewusst, wie entschlossen Abu Bakr in dieser Sache war, bis Gott es mich erkennen ließ. Ich weiß nicht, wie Gott dies die Leute erkennen lassen wird, die der Sunna Seines Propheten zuwider handeln." Dies ist also ihre Ausrede, um Muslime zu bekämpfen, deren Tötung Allah ihnen verboten hatte, indem Er sprach: O ihr, die ihr gläubig seid! Wenn ihr um Allahs Willen in den Kampf zieht, vergewissert euch und sagt nicht zu jemandem, der euch grüßt: Du bist kein Gläubiger, womit ihr die Güter des irdischen Lebens begehrt! Doch Allah besitzt viele Kostbarkeiten. So verhieltet ihr euch bereits früher, aber Allah erwies euch Gnade. Also vergewissert euch! Allah weiß wohl, was ihr tut. (Sure al-Nisa (4), Vers 94) Diejenigen, die die Zahlung der Almosensteuer an Abu Bakr verweigerten, hatten jedoch niemals die Verpflichtung zur selbigen geleugnet. Eigentlich wollten sie sich erst darüber vergewissern, und die Schi'iten sagen, dass sie von Abu Bakrs Amtsantritt zum Kalifat überrascht gewesen seien, zumal einige von ihnen bei der letzten Pilgerreise des Propheten (s.) anwesend gewesen waren und zugehört hatten, wie er Ali Ibn Abi Talib zum Nachfolger ernannte. Deshalb zögerten sie, bis sie die Wahrheit erfasst hätten. Doch Abu Bakr wollte sie zum Schweigen bringen und mit ihnen die Wahrheit. Und da ich meine Beweisführung nicht auf das stütze, was die Schia sagt, überlasse ich die Angelegenheit denen, die daran interessiert sind, mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Ich möchte nicht versäumen, eine Geschichte zu erzählen, die sich zwischen dem Propheten (s.) und einem Mann namens Thalaba zugetragen hatte, welcher ihn aufdringlich gebeten hatte zu beten, dass er reich würde, wobei er hoch und heilig schwor, davon Almosen zu geben. Sodann sprach Allahs Gesandter (s.) das Bittgebet, und Allah ließ den Mann durch Seine Gnade reich werden. Schon bald wurden ihm die Stadt und ihre Felder wegen seiner vielen Kamele und Schafe zu klein, weshalb er fortzog und nicht weiter am Freitagsgebet teilnahm. Als Allahs Gesandter (s.) jemanden zu ihm schickte, die Almosensteuer einzusammeln, weigerte sich der Mann, etwas zu zahlen, und behauptete, es handele sich dabei lediglich um die Tributzahlung Jizya oder etwas Ähnliches. Dennoch bekämpfte Allahs Gesandter (s.) ihn nicht und veranlasste auch nicht, ihn zu bekämpfen. Da offenbarte ihm Gott folgende Worte: Und unter ihnen gibt es welche, die bei Allah gelobten: "Falls er uns von Seinem Reichtum etwas abgibt, zahlen wir davon Almosen und gehören zu den Rechtschaffenen." Doch als Er ihnen von Seinem Reichtum abgab, geizten sie damit und wandten sich endgültig ab. (Sure al-Tauba (9), Verse 75 u. 76) Nachdem diese Verse offenbart worden waren, erschien Thalaba weinend bei Allahs Gesandtem (s.) und verlangte von ihm, seine Almosensteuer zu akzeptieren. Die Überlieferungen besagen, dass Allahs Gesandter die Annahme ablehnte. Wenn Abu Bakr und Omar die Sunna des Gesandten (s.) befolgten, wozu dann diese Abweichung von ihr und das Blutvergießen durch den Mord an unschuldigen Muslimen aus dem einfachen Grund, weil sie die Almosensteuer nicht zahlen wollten? Abu Bakr selbst und all jene, die ihn verteidigen und seinen Fehler rechtfertigen wollen, indem sie seine Auslegung, die Almosensteuer sei ein Recht auf Besitztum, vorschieben, bleibt nach Thalabas Geschichte, in der er die Almosensteuer als Tributzahlung betrachtet, keine Ausrede mehr übrig. Wer weiß? Vielleicht konnte Abu Bakr seinen Gefährten Omar davon überzeugen, jene zu töten, die ihm die Almosensteuer verweigert hatten, indem er ihm versprach, man würde damit verhindern, dass sie weiterhin in den islamischen Gebieten die Ahadith verbreiten, laut derer Ali der rechtmäßige Kalif geworden wäre. Darum sagte Omar Ibn al-Khattab, Gott habe ihn erkennen lassen, dass ihre Bekämpfung das Richtige sei, und er war es auch, der damit drohte, alle zu töten, die sich in Fatimas Haus aufhielten, und das Haus in Brand zu stecken, um damit die Huldigung für seinen Gefährten zu erzwingen. Was den dritten Vorfall betrifft, an dem Abu Bakr zu Beginn seines Kalifats beteiligt und anderer Ansicht war als Omar, so deutete er diesmal qur'anische und prophetische Aussagen zugunsten seiner Ansichten. Es handelt sich um die Geschichte von Khalid Ibn al-Walid und seines ungesühnten Mordes an Malik Ibn Nuwayra und wie er sich noch in derselben Nacht über Maliks Frau hermachte. Omar sagte zu Khalid: O du Feind Gottes! Du hast einen Muslim umgebracht und dich über seine Frau hergemacht! Bei Allah! Ich werde dich steinigen! (Al-Tarikh von al-Tabari, B. 3, S. 280; al-Tarikh von Abu al-Fida, B. 1, S. 158) Abu Bakr hingegen verteidigte ihn und sagte: Lass ihn, Omar! Er hat versucht, eine Auslegung zu finden, und ist dabei gescheitert. Also rede nicht mehr über Khalid! Dies ist ein weiterer Skandal, der historisch belegt ist und auf das Konto eines großen Sahâbî geht. Dennoch zollen wir ihm allen Respekt und Hochachtung, wenn wir über ihn reden, und obendrein haben wir ihn betitelt mit "das kampfbereite Schwert Gottes"! Was soll ich über einen Sahâbi sagen, der so etwas tut, der Malik Ibn Nuwayra ermordet, den angesehenen Gefährten, der ein Vorbild in Tapferkeit und Edelmut war? Die Historiker berichten noch, Khalid habe Malik und seinen Leuten eine Falle gestellt, denn als sie ihre Waffen niedergelegt hatten, um gemeinschaftlich zu beten, ließ Khalid sie fesseln. Unter ihnen befand sich Layla Bint al-Minhal, Maliks Frau, die für ihre Schönheit bekannt war. Man sagt, Khalid hätte nie zuvor eine schönere Frau als sie gesehen und sei von ihrer Schönheit fasziniert gewesen. Malik sagte zu ihm: O Khalid! Lass uns zu Abu Bakr gehen, damit er zwischen uns richte! Da kamen Abdullah Ibn Omar und Abu Qatada al-Ansari hinzu und drängten Khalid, mit ihm zu Abu Bakr zu gehen, aber Khalid wiegelte ab und sagte: Möge Allah mich nicht eher sterben lassen, bevor ich ihn getötet habe! Malik wandte sich zu seiner Frau Layla und sagte zu Khalid: Sie ist es, die mich getötet hat. (Malik wusste, dass Khalid es auf seine Frau abgesehen hatte und ihn ihretwegen töten wollte (Anm. d. Übers.)) Da befahl Khalid, ihn zu köpfen, und griff sich Layla, Maliks Frau, und verging sich an ihr noch in derselben Nacht. (Al-Tarikh von Abu al-Fida, B. 1, S. 158; al-Tarikh von al-Yaqubi, B. 2, S. 110; al-Tarikh von Ibn al-Shahana mit Randkommentaren von al-Kamil, B. 11, S. 114; Wafayat al-Ayan, B. 6, S. 14) Was soll ich über Gefährten sagen, die gutheißen, was Gott verboten hat, und wegen ihrer Gelüste Muslime töten und dafür Sünden begehen? Wenn ein Mann stirbt, kann seine Witwe nach islamischer Lehre erst wieder heiraten, wenn die bestimmte Zeit (Idda) verstrichen ist, die Gott in Seinem Heiligen Buch festgesetzt hat. Khalid aber hatte seine Begierde über Gott gestellt, womit er einen großen Fehler beging. Welchen Wert hatte die Wartezeit der Witwe für ihn, nachdem er kaltblütig und zu Unrecht ihren Mann und seine Anhänger getötet hatte, die allesamt Muslime gewesen waren, wie Abdullah Ibn Omar und Abu Qatada bezeugten? Abu Qatada war sehr wütend auf Khalid wegen seiner Tat und kehrte nach Medina zurück und schwor, er würde nie mehr unter dem Kommando von Khalid ibn al-Walid stehen. (Al-Tarikh von al-Tabari, B. 3, S. 280; al-Tarikh von al-Yaqubi, B. 2, S. 110; al-Tarikh von Abu al-Fida; al-Isaba, B. 3, S. 336) In dieser bekannten Angelegenheit genügt uns das Eingeständnis von Herrn Haykal in seinem Buch al-Siddiq Abu Bakr unter der Überschrift "Omars Meinung und sein Argument zu dieser Sache": "Was Omar betrifft, so verkörperte er eine strenge Gerechtigkeit, da er die Meinung vertrat, dass Khalid einen Muslim überfallen und sich über dessen Frau hergemacht hatte, bevor ihre Wartezeit verstrichen war. Deshalb hatte er kein Recht, die Führung über das Heer zu behalten, damit sich Ähnliches nicht wiederhole und er dem Anliegen der Muslime und ihrem Ansehen bei den Arabern nicht schade. Omar sagte weiterhin, es sei angesichts dessen, was er Layla angetan hatte, nicht richtig, ihn ohne Bestrafung davon kommen zu lassen. Angenommen, es stimmte, dass er seine eigene Auslegung zu finden versucht hätte und dabei versagte dies wäre etwas gewesen, das Omar nicht hinnehmen wollte und meinte, dass das, was Khalid mit der Frau gemacht hatte, ausreichend gewesen sei, um eine Strafe über ihn zu verhängen. Er versuchte nicht, für Khalid eine Entschuldigung zu finden, weil er "Gottes Schwert" und ein siegreicher Heeresführer war. Falls solch eine Ausrede akzeptabel wäre, wären Khalids Verbrechen und die seiner Anhänger legitim gewesen und gleichzeitig das schlechteste Vorbild für die Muslime darin, wie man das Buch Gottes respektieren sollte. Deshalb ließ Omar nicht davon ab, Abu Bakr zu drängen, bis er Khalid zu sich rief und ihn rügte. (Al-Siddiq Abu Bakr von Hussein Haykal, S. 151) Dürfen wir Herrn Haykal und seine Kollegen unter den Gelehrten, die jede List anwenden, um die Würde der Sahaba zu wahren, einmal fragen, weshalb Abu Bakr Khalid dennoch nicht bestrafte? Wenn doch Omar die strenge Gerechtigkeit verkörperte, warum gab er sich damit zufrieden, Khalid das Kommando über das Heer abzunehmen anstatt ihn auf die religionsgesetzlich vorgeschriebene Weise zu bestrafen, damit er nicht das schlechteste Beispiel für die Muslime darin sei, wie man das Buch Gottes respektieren solle wie er es ausdrückte? Respektierten sie denn das Buch Gottes und vollstreckten das von Gott geforderte Strafmaß? Nein. Ihre Politik hinderte sie daran. Eine Politik, die merkwürdige Dinge bewirkt und Wahrheiten umwälzt und mit den Anordnungen des Qur'ans umgeht, wie es ihr gefällt. Dürfen wir einige unserer Gelehrten danach fragen, wie Allahs Gesandter (s.) in Zorn geriet, als Osama zu ihm kam, um für eine vornehme Frau, die gestohlen hatte, Fürbitte bei Gott einzulegen? Dies wird in ihren Büchern erwähnt. Allahs Gesandter (s.) sagte damals zu Osama: Wehe dir! Willst du in einem Strafmaß Fürbitte leisten, das von Allah festgesetzt worden ist? Bei Allah! Falls Fatima Bint Muhammad gestohlen hätte, würde ich ihre Hand abhacken! Wahrlich, jene, die vor euch waren, gingen zugrunde, weil sie den Vornehmen, der gestohlen hatte, verschonten und den Schwachen, der gestohlen hatte, bestraften!" Wie können sie zum Mord an unschuldigen Muslimen und dem in derselben Nacht, während sie noch vom Tod ihrer Männer traumatisiert sind, erfolgten Missbrauch an ihren Frauen schweigen? Würden sie doch bloß für immer schweigen! Statt dessen versuchen sie, Khalids Tat zu rechtfertigen, wofür sie sich Lügen einfallen lassen, und erfinden Vorzügliches und Lobenswertes über ihn, und schließlich nennen sie ihn noch "das kampfbereite Schwert Gottes"! Einmal versetzte mich einer meiner Freunde, der für seinen Humor und seine Offenheit bekannt war, ins Staunen, als ich ihm in der Zeit meiner Unwissenheit von Khalid Ibn al-Walid Tugenden erzählte und dass er das "kampfbereite Schwert Gottes" gewesen sei. Mein Freund sagte damals zu mir: "Wohl eher war er das verkrüppelte Schwert des Satans!" Zu jener Zeit war ich verblüfft, doch nach meinen Nachforschungen öffnete Gott mir die Augen und lehrte mich die Wahrheit über jene, die das Kalifat erlangten, die göttlichen Gesetze veränderten und Gottes Strafmaße außer Kraft setzten und missachteten. Khalid Ibn al-Walid sorgte auch zur Zeit des Gesandten (s.) für Aufsehen, als der Gesandte (s.) ihn zur Sippe Banu Juzayma entsandte, um sie zum Islam einzuladen, ohne gegen sie zu kämpfen. Doch anstatt zu sagen aslamna ("wir bekennen uns zum Islam"), sagten sie sabana, sabana ("wir sind übergetreten oder konvertiert"). Sodann begann Khalid, sie zu töten und einige von ihnen gefangen zu nehmen. Die Gefangenen überließ er seinen Anhängern und wies sie an, sie ebenfalls zu töten. Ein Teil von ihnen weigerte sich, den Befehl auszuführen, da ihnen klar geworden war, dass die Opfer Muslime geworden waren. Als sie umkehrten und dem Propheten (s.) alles erzählten, sprach er zweimal: O Allah, ich bin unschuldig an dem, was Khalid Ibn al-Walid getan hat! (Sahih al-Bukhari, B. 4, S. 171). Dann entsandte er Ali Ibn Abi Talib zur Banu Juzayma mit Geld, damit er ihnen das Blutgeld bezahle und sie für alles entschädige. Allahs Gesandter (s.) wandte sich gen Mekka, hob seine Hände in den Himmel und sprach drei Mal: O Allah, Du weißt, ich bin unschuldig an dem, was Khalid Ibn al-Walid getan hat! (Al-Sira von Ibn Hisham, B. 4, S. 53; al-Tabaqat von Ibn Sad; Usd al-Ghaba, B. 3, S. 102) Dürfen wir fragen, wo die angebliche Untadeligkeit der Sahaba geblieben ist, von der sie immer reden? Falls Khalid Ibn al-Walid in unseren Augen zu den Größten zählte und wir ihn auch noch Gottes Schwert" nannten, war es dann Gott, Der ihn sein Schwert zücken ließ, damit er unschuldige Muslime bedrohe und Frauen demütige? Hierin besteht ein Widerspruch, denn Gott ist es, Der das Morden verbietet und Abscheulichkeiten, Verwerflichkeiten und Ungerechtigkeiten untersagt. Khalid hingegen zückt sein Schwert der Ungerechtigkeit und metzelt damit die Muslime nieder, verschwendet ihre Besitztümer und nimmt ihre Frauen und Kinder gefangen. Dies ist wahrhaftig eine große Schande! O Herr, Du seist gepriesen und gelobt! Du bist über diese Dinge wahrlich erhaben! Gepriesen seist Du! Du hast die Himmel und die Erde und was dazwischen ist nicht sinnlos erschaffen. Dies glauben nur jene, die ungläubig sind. Wehe ihnen, die ungläubig sind, beim Höllenfeuer! Wie konnte Abu Bakr als Kalif der Muslime von diesen tragischen Verbrechen erfahren und über sie schweigen und obendrein Omar auffordern, Khalid nicht mehr zu kritisieren? Dann erzürnte er wegen Abu Qatada, weil er Khalids Tat anprangerte. War er wirklich davon überzeugt, Khalid hätte versucht, seine Auslegung zu finden, und sei dabei gescheitert? Welches Argument bleibt uns danach noch gegen die Verbrecher und ihre Greueltaten, wenn sie vorgeben, nach einer Auslegung gesucht zu haben? Persönlich denke ich, Abu Bakr suchte in Bezug auf Khalid nicht nach seiner eigenen Auslegung. Omar hatte ihn Feind Gottes genannt und vertrat die Ansicht, ihn hinzurichten, weil er einen Muslim umgebracht hatte, oder ihn zu steinigen, weil er außerehelichen Verkehr mit Maliks Witwe, Layla, gehabt hatte. Doch nichts dergleichen geschah mit Khalid. Statt dessen kam er als Sieger über Omar davon, da Abu Bakr auf seiner Seite stand und die Wahrheit über ihn besser kannte als alle anderen. Die Historiker berichten weiter, dass Abu Bakr ihn nach diesem grässlichen Vorfall nach al-Yamama entsandte, wo er ein weiteres Mal einen Sieg errang und unmittelbar darauf ein Mädchen ehelichte, wie er es bereits mit Layla getan hatte, noch bevor das Blut der Muslime getrocknet war und nicht das Blut der Anhänger von Musaylima. (Musaylima war ein vom Islam Abtrünniger, der von sich selbst behauptete, ein Prophet zu sein. Seine Bekämpfung und Hinrichtung stellte ein dringendes Erfordernis dar. Khalid jedoch zog es vor, anstelle der Feinde des Islam wie Musaylima und seine Anhänger die Muslime zu bekämpfen und zu ermorden. [Anm. d. Übers.]) Dafür rügte ihn Abu Bakr zumindest härter als beim Vorfall mit Layla (Al-Siddiq Abu Bakr von Hussein Haykal, ab Seite 101). Zweifellos handelte es sich bei dem zweiten Mädchen ebenfalls um eine verheiratete Frau, deren Ehemann Khalid getötet hatte und sich danach über sie hermachte wie zuvor bei Layla, Maliks Frau. Wenn es nicht so gewesen wäre, hätte Abu Bakr ihn nicht heftiger gerügt als beim ersten Mal, obgleich uns die Historiker den Wortlaut eines Briefes überliefert haben, den Abu Bakr an Khalid geschrieben hatte und ihm darin mitteilt: Bei meinem Leben, o Sohn von Umm Khalid! Du hast die Ruhe, Frauen zu heiraten, während vor deiner Haustür das Blut von Eintausend und Zweihundert Muslimen noch nicht getrocknet ist!" (Al-Tarikh von al-Tabari, B. 3, S. 254; Tarikh al-Khamis, B. 3, S. 343) Als Khalid diesen Brief las, sagte er: Dies ist das Werk von al-Asar, womit er Omar Ibn al-Khattab meinte. (Al-Asar bedeutet in etwa: der Strenge, der Mürrische [Anm. d. Übers.]) Dies sind die wichtigsten Gründe, weshalb ich begann, solche Gefährten zu verabscheuen und ihre Nachahmer, die Wohlgefallen an ihnen haben und sie mit allem Eifer verteidigen und zu diesem Zwecke die Schriften umdeuten und sich fantastische Berichte ausdenken, um die Taten von Abu Bakr, Omar, Osman, Khalid Ibn al-Walid, Muawiya, Amr ibn al-As und ihren Geschwistern zu rechtfertigen. O Allah, ich bitte Dich um Vergebung! O Allah, ich sage mich los von ihren Taten und Worten, mit denen sie Deine Gesetze übertraten und Verbotenes erlaubten! Ich nehme Abstand von ihren Anhängern und Freunden und von allen, die sie im Wissen um all dies unterstützen! Vergib mir, dass ich einst zu ihren Helfern zählte, als ich unwissend war! Denn Dein Gesandter sprach: "Unwissenheit ist keine Entschuldigung für den Unwissenden." O Allah, unsere Anführer und Oberhäupter hatten uns in die Irre geführt und die Wahrheit vor uns versteckt! Sie redeten uns ein, die abtrünnigen Sahaba seien die besten Geschöpfe nach Deinem Gesandten gewesen! Ohne Zweifel waren auch unsere Väter und Großväter Opfer des Schwindels, hinter dem die Omayyaden gefolgt von den Abbasiden standen! O Allah, so vergib unseren Vorfahren und uns, denn Du kennst alle Geheimnisse und das in den Herzen Verborgene! Ihre Liebe, Wertschätzung und Hochachtung für diese Gefährten gründeten auf guten Absichten, da sie die Helfer Deines Gesandten waren Dein Segen und Frieden seien auf ihm und seinen Liebsten! Und Du, o Herr, weißt um ihre und unsere Liebe zu der reinen Nachkommenschaft Deines Gesandten, den Imamen, von denen Du jegliche Unreinheit entfernt und sie geläutert hast; an ihrer Spitze der Gebieter der Muslime, der Fürst der Gläubigen und Imam der Frommen, Ali Ibn Abi Talib! O Allah, und lass mich zu ihrer Schia gehören und zu denen, die am Bund ihrer Liebe festhalten, zu den Befolgern ihrer Lehren, den Passagieren ihrer Arche, den Bewahrern ihres innigen Bundes, den Ausdauernden in Zuneigung und Liebe zu ihnen, den sich Richtenden nach ihren Aussagen und Taten und den Dankbaren für ihre Gnade und Gunst! O Allah, und erwecke mich zum Leben gemeinsam mit ihnen, denn Dein Prophet Dein Segen sei auf ihm und seiner Familie sprach: "Der Mensch wird mit denen zum Leben erweckt, die er liebte." Hadith von der Arche Allahs Gesandter (s.) sprach: Wahrlich, meine Ahl-ul-Bayt ist für euch wie die Arche Noah; wer sie besteigt, wird errettet, und wer sie verpasst, geht unter!" (Al-Mustadrak von al-Hakim, B. 3, S. 151; al-Talkhis von al-Zahabi; Yanabi al-Mawadda, S. 30 u. 370; al-Sawaiq al-Muhriqa von Ibn Hajar, S. 184 u. 234; Tarikh al-Khulafa u. al-Jami asl-Saghir von al-Suyuti; Isaf al-Raghibin) Er sagte außerdem: "Wahrlich, meine Ahl-ul-Bayt ist für euch wie das Tor der Vergebung der Israeliten; wer es durchschreitet, dem wird vergeben!" (Majma al-Zawaid von al-Haythami, B. 9, S. 168) Ibn Hajar erwähnt diesen Ausspruch in seinem Buch al-Sawaiq al-Muhriqa und bemerkt: "Der Sinn in ihrer Gleichstellung mit der Arche Noah liegt darin, dass jemand, der sie aus Dankbarkeit für ihre segenbringende Existenz liebt und verehrt und sich von ihren Gelehrten rechtleiten lässt, vor dem sündigen Tyrannen errettet wird, und jemand, der dies unterlässt, im Ozean des Unglaubens der Gelüste versinkt und in den Wogen des Ungehorsams untergeht. Der Sinn in ihrer Gleichsetzung mit dem Tor der Vergebung liegt darin, dass Gott, Der Erhabene, das demütige Durchschreiten dieses Tores das Tor von Jericho oder Jerusalem mit der gleichzeitigen Bitte um Vergebung, mit Vergebung belohnt und gleichsam in dieser Gemeinde die Liebe zur Ahl-ul-Bayt mit Vergebung belohnt." Allzu gern hätte ich Ibn Hajar gefragt, ob er zu denen gehörte, die die Arche bestiegen und durch das Tor der Vergebung hindurchgingen und sich von den Gelehrten der Ahl-ul-Bayt rechtleiten ließen, oder ob er zu jenen gehörte, die Dinge sagen, die sie selbst nicht tun, und missachten, woran sie glauben. Es gibt viele von diesen Unterdrückern, die, wenn ich sie darauf anspreche, mir antworten: "Wir haben einen größeren Anspruch auf die Ahl-ul-Bayt und Imam Ali als die anderen! Wir respektieren und schätzen die Ahl-ul-Bayt, und keiner von uns leugnet ihre Vortrefflichkeit!" Jawohl, sie sagen mit ihren Zungen, was in ihren Herzen nicht ist! Oder sie respektieren und schätzen sie zwar, richten sich jedoch nach ihren Feinden und ahmen die nach, die gegen sie kämpften. Oder sie wissen in den meisten Fällen nicht einmal, wer die Ahl-ul-Bayt sind, und wenn man sie fragt, wer sie seien, antworten sie sofort: "Es sind die Frauen des Propheten, von denen Gott jegliche Unreinheit entfernt und sie gründlich geläutert hat!" Einer von ihnen lieferte mir des Rätsels Lösung, als ich ihn danach fragte und er sagte: "Die Ahl al-Sunna wa al-Jamaa richten sich ausnahmslos nach der Ahl-ul-Bayt." Ich war verblüfft und fragte ihn, wie das sein könne. Er sagte: Allahs Gesandter sprach: Nehmt die Hälfte eurer Religion von dieser Humayra, womit er Aischa meinte. Somit haben wir die Hälfte der Religion von der Ahl-ul-Bayt genommen." Unter dieser Voraussetzung versteht man ihren Respekt vor der Ahl-ul-Bayt. Wenn man sie jedoch nach den zwölf Imamen fragt, kennen sie von ihnen nur Ali, Hassan und Hussein, obwohl sie das Imamat von Hassan und Hussein nicht einmal anerkennen. Dagegen respektieren sie Muawiya Ibn Abi Sufyan, der durch Verabreichung von Gift Imam Hassan hatte töten lassen und den sie "Schreiber der Offenbarung nennen, und Amr Ibn al-As stellen sie in ihrer Wertschätzung Imam Ali gleich. Widersprüche, Vermischung, Ersatz des Richtigen durch das Falsche und des Lichtes durch die Dunkelheit sind es, worum es sich hierbei dreht. Wenn es nicht so wäre, wie kann ein Gläubiger die Liebe zu Gott und die zum Satan in seinem Herzen vereinigen? Gott spricht in Seinem gepriesenen Buche: Du wirst nicht erleben, dass Leute, die an Allah und den Jüngsten Tag glauben, die Zuneigung dessen erwidern, der Allah und Seinem Gesandten mit Ungehorsam begegnet, auch wenn es ihre Väter oder ihre Söhne oder ihre Geschwister oder ihre Anverwandten wären. Jene sind es, denen Allah den Glauben in die Herzen geschrieben und sie mit einem Geist von Ihm unterstützt hat. Er wird sie in Gärten einziehen lassen, in deren Niederungen Bäche fließen, und in denen sie ewig weilen werden. Allah hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm. Diese sind Allahs Partei. Wahrlich, Allahs Partei sind die Erfolgreichen. (Sure al-Mujadala (58), Vers 22) O ihr, die ihr glaubt! Nehmt euch nicht meinen Feind und euren Feind zu Freunden, indem ihr ihnen Zuneigung anbietet, obwohl sie nicht an das glauben, was von der Wahrheit zu euch gekommen ist! (Sure al-Mumtahina (60), Vers 1) Hadith: "Wer sich wünscht, so zu leben wie ich" Allahs Gesandter (s.) sprach: "Wer sich wünscht, so zu leben und zu sterben wie ich und im Garten Eden, den mein Herr bepflanzt hat, zu wohnen, der möge nach mir Ali und seine Gefährten unterstützen und meiner Ahl-ul-Bayt folgen, denn sie sind meine Nachkommen, mir gleich erschaffen und mit meinem Verstand und Wissen ausgestattet. Wehe denen aus meiner Gemeinde, die sie verleumden und ihre Nähe zu mir leugnen! Möge Allah jenen meine Fürbitte verwehren!" (Al-Mustadrak von al-Hakim, B. 3, S. 128; al-Jami al-Kabir von al-Tabrani; al-Isaba von Ibn Hajar al-Asqalani; Kanz al-Ummal, B. 6, S. 155; al-Manaqib von al-Khawarizmi, S. 34; Yanabi al-Mawadda von al-Qunduzi, S. 149; Hilyat al-Auliya, B. 1, S. 86; al-Tarikh von Ibn Asakir, B. 2, S. 95) Wie wir sehen, ist dieser Hadith sehr deutlich und lässt keine Umdeutung zu. Der Muslim hat keine Wahl, denn wenn er Ali nicht unterstützt und sich nicht nach der Ahl-ul-Bayt, den Nachkommen des Gesandten (s.), richtet, bleibt ihm die Fürbitte ihres Großvaters (s.) verwehrt. Es lohnt sich, darauf hinzuweisen, dass ich im Verlauf meiner Ermittlungen zuerst an der Echtheit dieser Überlieferung gezweifelt hatte, da ich von ihrem Inhalt der Warnung an alle, die sich Ali und der Ahl-ul-Bayt entgegenstellen getroffen war, insbesondere weil dieser Ausspruch keinerlei Umdeutung zulässt. Die Betroffenheit legte sich aber bald, als ich im Buch al-Isaba die Aussage von Ibn Hajar al-Asqalani dazu las: In der Überliefererkette befindet sich Yahya Ibn Yala al-Muharibi, der als schwacher Überlieferer gilt. Mit dieser Aussage beseitigte Ibn Hajar die Unklarheiten, die mein Gewissen plagten, da ich nun glaubte, Yahya Ibn Yala al-Muharibi sei der ohnehin nicht vertrauenswürdige Urheber dieser Überlieferung gewesen. Aber Gott, Der Erhabene, wollte, dass mir die ganze Wahrheit zuteil würde, und so las ich das Buch Munaqashat Aqaidiyya fi Maqalat Ibrahim Jabhan. (Munaqashat Aqaidiyya fi Maqalat Ibrahim Jabhan, S. 29) Dieses Buch legte mir die ganze Sachlage offen, indem es verdeutlichte, dass Yahya Ibn Yala al-Muharibi zu den vertrauenswürdigen Überlieferern zählt, auf die sich sogar die beiden Scheichs, al-Bukhari und Muslim, stützten. Danach suchte ich selbst weiter und fand heraus, dass al-Bukhari von ihm mehrere Ahadith überlieferte, und zwar im Kapitel über die Schlacht von al-Hudaybiyya des dritten Bandes auf Seite 31 sowie Muslim in seinem Sahih im Kapitel über Strafmaße des dritten Bandes auf der Seite 119, und sogar al-Zahabi trotz seines Fanatismus hielt ihn für vertrauenswürdig. Auch die Gelehrten, die sich mit Kriterien und Bewertungen von Überlieferungen befassten, bezeichneten ihn als vertrauenswürdig, und die beiden Scheichs beriefen sich auf ihn. Wozu also diese List und Verfälschung von Wahrheiten und die Schmähung eines vertrauenswürdigen Mannes, auf den sich sogar die Autoren der Sahih-Werke beriefen? Womöglich weil er die reine Wahrheit über die Verpflichtung zur Befolgung der Ahl-ul-Bayt ausgesprochen hatte? Sein Lohn dafür von Ibn Hajar bestand darin, dass er ihn als "schwach" und "unbedeutend" bezeichnete. Ibn Hajar war sich jedoch nicht bewusst, dass ihm äußerst engagierte Gelehrte auf die Schliche kommen würden, die ihn genauestens studiert haben und seinen Fanatismus und seine Ignoranz aufdecken, weil sie sich an dem Licht des Propheten und der Rechtleitung der Ahl-ul-Bayt orientieren. Sodann begriff ich, dass einige unserer Gelehrten sehr bemüht waren, die Wahrheit zu vertuschen, damit die Fakten über die Sahaba und ihre Vorbilder und Anführer, die Kalifen, nicht ans Licht kämen. Dafür deuteten sie anerkannte, authentische Ahadith um und belegen sie mit absurden Interpretationen, oder sie leugnen die Echtheit von Überlieferungen, die mit ihrer Rechtsschule nicht vereinbar sind, obwohl diese in ihren Sahih-Werken vorkommen, oder sie beseitigen die Hälfte oder gar zwei Drittel des Hadiths und ersetzen sie durch die Worte "und so weiter", oder sie verleumden aufrichtige Überlieferer, weil sie von Dingen berichtet haben, die ihnen nicht in den Kram passen, oder sie veröffentlichen einen Hadith in der ersten Auflage eines Buches und unterschlagen ihn in den folgenden Auflagen ohne irgendeinen Hinweis auf den Grund der Löschung, während erfahrene Leser die Gründe dafür kennen. Dies wurde mir nach eindringlicher Überprüfung klar, und ich verfüge über stichhaltige Beweise für meine Behauptungen. Wehe ihnen für ihre hinterhältigen Bemühungen, die Werke der Sahaba, die auf ihren Fersen kehrtgemacht hatten, zu rechtfertigen, während ihre Aussagen einander und der Geschichte widersprechen! Hätten sie doch nur die Wahrheit befolgt, auch wenn sie bitter ist, dann hätten wir alle unsere Ruhe gehabt, und sie hätten zur Vereinigung dieser zerstrittenen Gemeinde beigetragen! Doch obwohl einige der ersten Gefährten nicht vertrauenswürdig bei der Überlieferung der edlen Aussprüche des Propheten (s.) waren und die Gelehrten davon das ablehnten, was mit ihrer Meinung nicht vereinbar war, insbesondere wenn diese Aussprüche mit dem Letzten Willen des Propheten (s.), den er kurz vor seinem Tode geäußert hatte, im Zusammenhang standen, so berichteten al-Bukhari und Muslim dennoch, dass der Gesandte Allahs (s.) im Sterbebett drei Dinge als Letzten Willen äußerte: 1. "Vertreibt die Götzendiener von der Arabischen Halbinsel", 2. "Belohnt die Abgesandten wie ich sie zu belohnen pflegte", 3. dann sagte der Überlieferer: "...und das Dritte habe ich vergessen." (Sahih al-Bukhari, B. 1, S. 121, Kap. "al-Jihad wa al-Siyar"; Sahih Muslim, B. 5, S. 75, Kap. "al-Wasiyya")Soll man allen Ernstes glauben, dass die Gefährten, die bei der Verkündung der drei letzten Wünsche des Gesandten (s.) vor seinem Ableben anwesend waren, seinen Letzten Willen vergessen, obgleich sie diejenigen waren, die auf Anhieb lange Gedichte behalten konnten? Natürlich nicht. Aber politische Umstände zwangen sie, manche Dinge zu vergessen oder nicht zu erwähnen, was eine weitere Blamage der Sahaba darstellt, denn der primäre letzte Wunsch des Gesandten Allahs (s.) war ohne Zweifel die Ernennung von Ali Ibn Abi Talib zum Kalifen, die vom Überlieferer verschwiegen wurde. Wer sich jedoch mit diesem Problem auseinandersetzt, stößt auf Indizien für Alis Ernennung im Letzten Willen trotz ihrer Geheimhaltung, denn al-Bukhari und Muslim erwähnen in ihren beiden Sahih-Werken eine Überlieferung, in der berichtet wird, dass jemand bei Aischa Alis Ernennung im Letzten Willen des Propheten (s.) erwähnte (Sahih al-Bukhari, B. 3, S. 68, Kap. "al-Wasaya"; Sahih Muslim, B. 2, S. 14, Kap. "al-Wasiyya"). Seht, wie Gott Sein Licht zum Vorschein bringt, selbst wenn die Tyrannen es verdunkeln wollen! Wenn also jene Gefährten nicht zuverlässig beim Überliefern des Testaments des Gesandten Allahs (s.) waren, dann trifft die nachfolgenden Generationen der Tabiun keine Schuld. Wenn selbst Aischa als "Mutter der Gläubigen" es nicht fertigbrachte, Alis Namen auszusprechen, weil sie ihn nicht mochte, wie von Ibn Sad in seinem Buch al-Tabaqat (Al-Tabaqat von Ibn Sad, 2. Teil des Bandes ?, S. 29) und al-Bukhari in seinem Sahih berichtet wird, und sie Gott zum Dank eine Niederwerfung vollzieht, als sie von seinem Tod erfährt, wie kann man danach noch von ihr erwarten, seine Ernennung zum Kalifen im Testament des Propheten (s.) auszusprechen, obwohl von ihr allgemein bekannt war, wie sehr sie Ali und seine Kinder, die Ahl-ul-Bayt des Gesandten, hasste? Es gibt keine Macht und Kraft außer bei Allah, Dem Hohen und Mächtigen! |